Fundsache: „Körperbildstörung bei Mammakarzinom“

Ich habe heute im www einen Text von Hanna Heitzmann gefunden. Sie beschreibt in ihrem Abschlussbericht zum praxisbezogenen Projekt „Körperbildstörung bei Mammakarzinom“ pflegerische Maßnahmen im Umgang mit Patientinnen.

Ich habe daraus ein paar Überlegungen abgeleitet als Ergänzung zur Frage „Wo ich mir Unterstützung gewünscht hätte.“

Feststellen, welche Bedeutung das Körperbild für die Patientin hat. (VOR der OP)

  • Wie würden Sie sich selbst beschreiben?
  • Haben Sie meistens ein gutes/nicht so gutes Gefühl, wenn Sie über sich selbst nachdenken?
  • Was mögen Sie am meisten /wenigsten an Ihrem Körper?
  • Welche Teile ihres Körpers sind am wichtigsten für Sie?
  • Bevor Sie krank wurden – wie haben Sie über Menschen mit einer Einschränkung oder einer Erkrankung gedacht oder empfunden?
  • Welche Einschränkungen werden sich aus Ihrer Sicht ergeben?
  • Was denken, empfinden Sie über diese Krankheit?
  • Was hat sich in der Art, wie andere auf Sie reagieren, verändert?
  • Gibt es, seit dem Beginn Ihrer Erkrankung, Veränderungen in der Art und Weise, wieSie über sich selbst und Ihren Körper denken oder empfinden?

Abschied nehmen vom bisherigen Körperbild.

  • Information über mögliche Auswirkungen der Operation/Therapie auf das Körperbild
  • Ansicht von „Vorher-Nachher-Bildern“ operierter Brüste
  • Rituale durchführen, sich von der Brust verabschieden (z. B. ein Abschiedsfoto, ein Gipsabdruck, …)

Unterstützung bei der Annahme des tatsächlichen/veränderten Körperbildes (NACH der OP)

  • Anerkennung der Verwundung
  • Patientin entscheidet über das Tempo der Auseinandersetzung mit den Veränderungen.
  • Die Gefühle und Sorgen der Patientin zum veränderten Körperbild ernst nehmen,nicht überspielen oder trösten wollen.
  • Die Patientin dazu ermutigen, die Trauer über den Verlust des Körperbildes zum Ausdruck zu bringen und sie nicht zu einer Anpassung zu „zwingen“.
  • Der Patientin vermitteln, dass sie trotz ihrer Einschränkung als Mensch akzeptiert und angenommen wird.
  • Eine kritische Auseinandersetzung mit der Perfektion und dem gesellschaftlichen Ideal anregen.
  • Bewältigungsstrategien zum Umgang mit negativen Reaktionen der Außenwelt finden z.B. eine Situation mit Humor erleichtern.
  • Empfehlung von Entspannungsverfahren wie Yoga, autogenes Training, progressive Muskelentspannung …
  • Vermittlung von Kontakt zu Selbsthilfegruppen als Möglichkeit, um aus der Isolation zu kommen und weitere Unterstützung zu erhalten.
  • Mit körpertherapeutischen Verfahren wie z. B. Tanztherapie oder Eurythmie den Fokus auf den gesamten Körper lenken, weg von der Fixierung auf einen einzelnen Körperteil.
  • Anregung zum Selbstsicherheitstraining, um das Selbstbewusstsein zu stärken und eventuelle Einschränkungen besser ertragen zu können.
  • Tipps zu spezieller Kleidung für brustamputierte Patienten, Schminktechniken oder Informationsveranstaltungen zum Thema Stil- und Farbberatung.