Hätte, hätte Fahrradkette …

Manchmal frage ich mich immer noch, warum es so gekommen ist, dass ich heute keine Brust mehr habe. Dann lese ich spaßeshalber nach, ob sich in den letzten Jahren zum high grade DCIS neue medizinische Erkenntnisse ergeben haben. Heute achtet man bei der Histologie mehr auf das Gesamtbild, Hormonrezeptoren werden dokumentiert und insgesamt spielen wohl genetische Untersuchungen eine immer größere Rolle. Fast erleichtert mutmaße ich, dass ich auch aus heutiger Sicht nicht übertherapiert wurde. Aber der Zweifel bleibt. Hätte ich nach der brusterhaltenden OP auch darauf vertrauen können, dass ich nicht zu den 30-50 % von Frauen gehöre, bei denen sich aus der Vorstufe tatsächlich Krebs entwickelt?

Aber dafür hatte ich wahrscheinlich in meinem Leben bereits zu viele Begegnungen mit Krebs gemacht: Zwei meiner Lieblingslehrer waren (viel zu jung) daran gestorben. Die Mutter meines Freundes. (Da war er 18.) Meine Tante war daran erkrankt. Meine Mutter daran gestorben vor über 10 Jahren. Der Vater meines Mannes. (Beide nur wenige Monate nach der Diagnose.) Auch mein Onkel. Schlechte Voraussetzungen für eine optimistische Einstellung. Zu sehr war ich davon überzeugt, dass ich eines Tages Krebs haben würde. Die Frage war lediglich wann und welchen.