„Wozu brauchst du die Dinger?“

Zu Weihnachten bekomme ich ein herrliches Shirt mit Wasserfallausschnitt geschenkt. Auch wenn ich es „einfach so“ tragen könnte, entscheide ich mich dafür, ins Theater einen BH mit Epithesen darunter zu ziehen. Der weich fallende Stoff und die beiden Rundungen passen prima zueinander. Ich bin kein bisschen bekümmert, sondern freue mich über diese Wahlmöglichkeit und fühle mich wohl. Mein Sohn registriert jedoch beim Gute-Nacht-Sagen die „Fake-Boobs“ mit Unverständnis und verhehlt seinen Widerwillen nicht. Wozu ich die Dinger bräuchte. Er an meiner Stelle wäre stolz darauf, ohne Brust etwas ganz Besonderes zu sein. Mhm… Ich verstecke meine Brustlosigkeit schon lange nicht mehr, stolpere auch im Alltag kaum noch darüber. Aber manchmal will ich es nicht mal ansatzweise riskieren, als brustlose Frau aufzufallen und dann nehme ich mir guten Gewissens die Freiheit „unterzutauchen“ in der Welt der kleinen und großen „Hügel“. Ich finde, das geht okay.